Die Viertelkreisprüfung ist Teil der Handlungsempfehlung von Bund/Länder Arbeitsgemeinschaft Immissionsschutz (LAI) zur Beurteilung der erforderlichen Schornsteinhöhen gemäß 1.BImSchV §19 Abs.1 Satz 6. In enger Zusammenarbeit mit dem Zentralinnungsverband der Schornsteinfeger:innen (ZIV) wurde dieses vereinfachte Vorgehen zur Vermeidung von schädliche Umwelteinwirkungen bei der Errichtung von Schornsteinen entwickelt. Dabei wird im Prüfschritt 2 geprüft, ob die Schornsteinmündung innerhalb eines Viertelkreises um die nächstgelegene Gebäudekante eines vorgelagerten Gebäudes liegt.
Liegt die Schornsteinmündung innerhalb des gedachten Viertelkreises um die nächstgelegene Gebäudekante eines vorgelagerten Gebäudes mit dem nach der Tabelle ermittelten Radius, ist der freie Abgasabtransport aufgrund der Rezirkulationszone des vorgelagerten Gebäudes in der Regel nicht gegeben. In diesem Fall ist eine Ermittlung der Schornsteinmindesthöhe gemäß der Richtlinie VDI 3781 Blatt 4 (Ausgabe Juli 2017) erforderlich.
Liegt die Schornsteinmündung außerhalb des gedachten Viertelkreises um die nächstgelegene Gebäudekante eines vorgelagerten Gebäudes mit dem nach der Tabelle ermittelten Radius, ist der freie Abgasabtransport aufgrund der Rezirkulationszone des vorgelagerten Gebäudes in der Regel ungestört und es sind keine schädlichen Umwelteinwirkungen zu erwarten. Anschließend folgt Prüfschritt 3. (siehe Diagramm)
Wie funktioniert die Viertelkreisprüfung in der Praxis - Workaround
An dem Gebäude Haus-Nr. 1 soll ein Aussenschornstein errichtet werden. Da die Firsthöhenprüfung ein negatives Ergebnis lieferte, folgt im zweiten Prüfschritt die Viertelkreisprüfung.
Dazu sind die Traufhöhe, die Firsthöhe sowie die Gebäudebreite des Nachbargebäudes Haus-Nr. 3a, sowie der Abstand von der nächstgelegenen Gebäudekante zum geplanten Schornstein nötig.
Diese Daten werden vor Ort und eventuell aus Lageplänen erhoben.
Mit den Formeln aus o. g. Tabelle und den erhaltenen Messwerten wird dann der Radius des Viertelkreises berechnet.
Die Schornsteinmindesthöhe kann dann entweder grafisch oder durch einen weiteren Berechnungsschritt bestimmt werden.
